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Presse

Ausgesprochen leise in der Nacht

Interview von Sanne Stria, Logopädin & Sprechtrainerin auf www.ausgesprochengut.at.


Schnarrrrrrchen – Puh! Diese nächtliche Störung ist für jede Beziehung und für den erholsamen Schlaf eine außerordentliche Belastung und zehrt an den Nerven. Schon vor Jahren habe ich versucht Schnarcher durch spezielles Training der Rachenmuskulatur zu unterstützen. Leider hat keiner lange genug durchgehalten, sodass ich auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Aber mein Kollege Dario Lindes hat sich schon während seiner Ausbildung zum Logopäden und in seiner Diplomarbeit diesem Thema gewidmet und hat vor kurzem eine SnoreFree App auf den Markt gebracht!

Für alle, die unter Schnarchen leiden, ist das eine gute Möglichkeit durch selbständiges Trainieren der spezifischen Muskulatur, wieder zu einem ruhigen Schlaf zu kommen.

Details zur SnoreFree App

Das sagt Dario Lindes zu seiner SnoreFree APP: „Die App SnoreFree versucht einen normalen offline-Therapieverlauf mit digitalen Mitteln nachzubilden. Sie enthält eine Sammlung von 48 Übungen, die in Demo-Videos sehr gut und deutlich beschrieben und dargelegt werden. Durch einen speziell programmierten Algorithmus wird mittels eines ausgeklügelten Feedback-Systems dem User jeden Tag ein individuelles, speziell auf ihn zugeschnittenes Trainingsprogramm von 3-4 Übungen zusammengestellt und zugesandt. Über die inkludierte Reminderfunktion wird er so auch auf sein tägliches Trainingspensum hingewiesen und mit vielen Incentives und Goodies motiviert.

Um den Stufenaufbau einer myofunktionellen Therapie nachzuahmen, ist das SnoreFree-Training in 4 Levels strukturiert:

Level 1: Einführungsphase, Kennenlernen der Übungen

Level 2: Spiegeltraining, die Übungen vor dem Spiegel mittels optischer Sichtkontrolle erlernen und erüben.

Level 3: „blindes“ Training, Üben ohne Spiegel – zur Stärkung und Sensibilisierung der Eigenwahrnehmung und des Körperbewusstseins im bearbeiteten Areal (der Schnarchentstehung)

Level 4: Langzeittraining, zur Stabilisierung des Therapieerfolgs auf lange Sicht hin

Diese moderne App kann auf lange Sicht über die Distanz hinweg viele Menschen, die an nächtlichen Atemgeräuschen und Atemwegsverengungen leiden, sehr gut therapeutisch versorgen. Der Umgang mit einem App-Training erfordert jedoch viel Eigenverantwortung und Selbständigkeit von Seiten des Users (da die begleitende Supervision und Kontrolle durch einen Live-Therapeuten fehlt). Andererseits bietet diese portable Lösung als Hometrainer-Methode einen leichten, niederschwelligen Zugang zu einer Behandlungsform, die sonst viele Betroffene – aus Scham, Zeitmangel oder Bequemlichkeit – meiden würden.

In Zukunft werden digitale Gesundheitsanwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnen und in der medizinischen Versorgung Einzug halten. Health Apps werden dabei mit Sicherheit bald zum Standardrepertoire im medizinischen Behandlungskonzert gehören.

Die optimale Kombination stellt aber immer noch eine Live-Behandlung bei einem realen Therapeuten (Logopäden) verbunden mit der Nutzung einer solchen Video-App als Erinnerungsfunktion zum Heimtraining dar.

Wie kam es zu der App?

Auf die Idee einer App-Entwicklung kam ein sehr zufriedener ehemaliger Schnarchkunde, also Logopädiepatient von mir, der mittlerweile mein Compagnon und CEO der Firma ist. Er war so begeistert von der Wirkung meines Anti-Schnarchtrainings auf seinen Schlaf, dass er sogleich den dringenden Wunsch verspürte, mein Anti-Schnarchtraining auch international den vielen, vielen Leidenden anzubieten und zu vertreiben.

Warum aber kam ich darauf?

Als ich während des Logopädiestudiums die myofunktionelle sowie neurorehabilitatorische Therapie für das Schlucken (und Zungenstoß) kennenlernte, sah ich sofort, dass es durch das betroffene Areal (der Rachen), wo sich diese Störungen meist abspielen, eine Artverwandtheit mit der Symptomatik der nächtlichen Atemwegserschlaffungen geben könnte, dass also auch das Schnarchen als Zeichen einer myofunktionellen Pharynxschwäche (oropharyngeale Dysfunktion) gesehen werden könnte. Da wir Logopäden ja von unserer Ausrichtung her grundsätzlich für alle muskulären Trainierungen und Aufbauarbeiten im oropharyngealen Raum (Mund-Hals-Rachen) zuständig sind, müsste und sollte dieses Thema also auch unserer therapeutischen Kompetenz unterliegen. Und so wollte ich die Schnarchtherapie als neue Disziplin in die Logopädie integrieren.

In weiterer Folge ging ich daran, ein eigenes logopädisches Trainingsprogramm – aufbauend aus dem bereits bestehenden Übungsreservoir für die Schlucktherapie (Dysphagie, OFD-Zungenstoß), Stimmtherapie (und Gesangstechnik), sowie der phonetischen Aussprachetherapie – zu erstellen, welches gezielt für Schnarcher (und Schlafapnoiker) ausgerichtet sein sollte. Ich schrieb damals, am Ende meines Studiums, auch meine Diplomarbeit zu diesem Thema mit dem Titel „Logopädisch-myofunktionelle Therapie bei Rhonchopathie (Schnarchen)“ und untersuchte darin in einer kleinen Pilotstudie (in Zusammenarbeit mit der HNO-Abteilung/Ebene 8J und pulmologischem Schlaflabor/IV. Interne) an 10 Schnarch-Probanden mein eigenes, speziell ausgearbeitetes, ausgiebiges Schnarch-Übungsprogramm. Die Probanden wurden über 10 Wochen 1mal wöchentlich einer logopädischen Sitzung unterzogen, verbunden natürlich mit dem Auftrag zur Heimarbeit. Und am Ende konnten wir tatsächlich eine statistisch signifikante Verbesserung, also Verminderung des Schnarch Ausmaßes durch ein ambulantes Schlafscreening (vom System Somnocheck) messen.

Dieses Ergebnis stimmte mich sehr euphorisch und hoffnungsvoll, dass unsere Logopädie ein neuer, alternativer Weg im Gesamtakkord der Schnarch Behandlungen werden könnte. Und ich entschloss mich, meine weitere therapeutische Karriere dem Schnarchen und der schlafbedingten Atemstörungen zu widmen.

Zur Anatomie und Physiologie des Schnarchens

Grundsätzlich gibt es 3 anatomische Lokalitäten im Rachenraum, die wir als Verursachungsorte für Schnarchgeräusche und Atemwegseinziehungen im Schlaf festmachen können:

Das Gaumensegel: wenn es im Schlaf erschlafft und im Atemstrom vibriert, gegen die Rachenhinterwand pendelt.

Der Zungengrund, od. Zungenwurzel: das ist der hinterste Teil der Zunge, der in den Schlund hinunterzieht. Die Zunge rutscht im Schlaf zurück in die Kehle und verlegt, blockiert den Atemweg

Der Kehldeckel (Epiglottis) am Kehlkopfeingang: dieser kann sich über den additus laryngis, also den Eingang zur Luftröhre legen, und dort auch vibratorische Bewegungen mit Geräuschbildung machen, oder gar vollkommen den Zugang zur Lunge versperren.

Bei der 1. kausalen Lokalität, dem Gaumensegel, spricht man hauptsächlich vom rein akustischen („primären“) Schnarchen. Das heißt, es kommt hierbei nur zu jenen charakteristischen Sägegeräuschen (ähnlich wie ein Schweinchengrunzen), welches im breiten Volksmund gemeinhin als so störend (für den/die Partner_in) empfunden wird.

Bei den letzteren beiden anatomischen Lokalitäten, dem Zungengrund und dem Kehldeckel, treten wir dann schon in eine neuralgischere, gefährliche Symptomatik ein. Denn diese beiden Orte werden gemeinhin als Erzeuger und Verursacher für die berühmt-berüchtigten Schlafapnoen, den krankhaften Atemaussetzern, verantwortlich gemacht, da es hierbei schon allein vom organischen Materialausmaß her zu weit größeren und gröberen Behinderungen, des Atemflusses kommt.

Da es sich bei all diesen Strukturen um Muskeln handelt, kann man diese, wie jeden anderen Muskel im restlichen Körper auch, trainieren. Denn ein trainierter Muskel ist straffer, schlanker, benötigt weniger Platz, und hat eine höhere Eigenspannung (Grundtonus), und ragt so weniger in den Atemkanal hinein, steht also dem Atemstrom weniger im Wege.

Ein zentrales Übungsareal ist der Rachen mit dem hinteren Zungenanteil. Gerade der Zungengrund spielt für die Trainierung des gesamten Rachenraums eine wesentliche Rolle. Vor allem hilfreich sind dafür sämtliche Lautübungen und Ausspracheformen, bei denen sich der hintere Zungenteil, also der Zungengrund (Zungenwurzel, Zungenbasis), auf und ab bewegt. Dies findet vornehmlich bei den 5 hinteren Zungenlaute K, G, J, Ch, Ng statt. Aus diesen 5 hinteren Zungenlauten können wir uns sehr gut eine schöne und wirkungsvolle Zungengrund-Gymnastik kreieren, indem wir alle Wort- und Silbenfolgen, in denen diese Laute (Buchstaben) enthalten sind, langsam und deutlich über mehrere Minuten hinweg betont und bewusst sprechen.

Empfohlen dazu sind die Wortreihen aus dem Buch von Sanne Stria „Ausgesprochen gut! Das Buch für eine gute Sprechtechnik“, in welchem sie für jeden Buchstaben und Laut des Alphabets eine ganze Reihe von Wörtern gesammelt und aufgelistet hat.

Spannend wäre in diesem Zusammenhang auch zu erforschen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Prävalenz (Verbreitung) von Schnarchen und gewissen Sprachen gibt. Ob es also in bestimmten Sprachräumen (Ländern) aufgrund der phonetischen Struktur der dort ansässigen Sprache, eine veränderte Häufung des Auftretens von Schnarchern gibt – weil etwa die Sprache durch ihr spezifisches Lautinventar eine stärkere Betätigung und Trainingswirkung auf den Zungengrund und die gesamte Kehle hat. Im speziellen denke ich da an das Arabische oder auch Schwitzerdytsch oder Tiroler Dialekt, bei dem es gehäuft zu gutturalen Lauten (Tönen aus der Kehle) kommt. Aber nähere Daten, ja eine überhaupt eingehende Betrachtung dieser Frage, fehlen noch völlig.

Die bisher gängigen Behandlungsmethoden gegen Schnarchen (und Schlafapnoe) von Seiten der Schlafmedizin sind alle mehr oder weniger invasiv, extrem störend, oft blutig, und vor allem nur von symptomatischer Natur (darüber hinaus auch nur mit begrenztem Erfolg). Eine kausale Behebung und Bearbeitung der Grundursache, nämlich der muskulären Rachenschwäche, fehlte bislang völlig – und ist nur durch die Logopädie zu leisten. So sah ich die Dringlichkeit der Suche nach einer sanften Alternative gegeben.

Da ich in den vergangenen Jahre meiner Praxis immer wieder zahlreiche Anrufe aus dem umliegenden Ausland, verbunden mit teils flehentlichen Bitten nach einer Behandlungsmöglichkeit selbst auf die Entfernung hin, erhielt – die ich aber aufgrund der geographischen Distanz leider nicht bedienen konnte (und mit Teletherapie per Internet war ich bis Corona noch nicht fit genug) – bestand die Notwendigkeit, meinen neuen Anti-Schnarchansatz auch überregional und gar weltweit den Leuten bekannt und verfügbar zu machen.

Und in dieses Informationsdefizit stößt nun die neue App SnoreFree.
Die App SnoreFree kann man in allen App-stores als iOS und Android finden.

Ich heiße Dario Lindes, bin niedergelassener selbständiger Logopäde in Wien und in dieser Eigenschaft spezialisierter Anti-Schnarchtherapeut.

Den original Artikel findest du auf ausgesprochengut.at


Dezember 5, 2022